Klima- und Naturschutz in der Stadt Warstein

Die Stadt Warstein liegt im Herzen des Naturparks Arnsberger Wald, sie gilt als die Stadt mit der höchsten Dichte an Ladesäulen für E-Autos in Deutschland (bezogen auf die Einwohnerzahl), sie bietet mehr als 400 Kilometer Wanderwege und mehr als 80 Kilometer (E-Bike)-Radwege.
Allein das schon zeigt, dass der Klima- und Naturschutz einen hohen Stellenwert einnimmt. Um die Entwicklungen zusätzlich voranzutreiben, hat die Stadt Warstein 2019 den "Runden Tisch Klima- und Naturschutz" sowie den Arbeitskreis "Fahrradfreundliche Stadt Warstein" ins Leben gerufen. Hier werden Ideen und Anregungen von Institutionen, aus der Bürgerschaft, Politik und Verwaltung gesammelt und nach und nach umgesetzt.
Einige Beispiele für gelebten Klima- und Naturschutz finden Sie im Folgenden ebenso wie die Maßnahmenlisten der Arbeitskreise "Runder Tisch Klima- und Naturschutz" und "Fahrradfreundliche Stadt Warstein​​​​​​​".
Ihre eigenen Ideen und Anregungen senden Sie bitte gerne an vorschlag[at]warstein.de.

Starkregengefahrenhinweiskarte für ganz NRW

Starkregengefahrenhinweiskarte für ganz NRW vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) veröffentlicht

Durch den zuletzt deutlich beschleunigt ablaufenden Klimawandel wird das Niederschlagsgeschehen global und regional nachweislich verändert. Starkregenereignisse nehmen feststallbar zu. Sie sorgen jährlich für ehebliche Sach- und auch Personalschäden.

In Anbetracht der Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021, die die jüngste Manifestation dieser negativen Entwicklung darstellt, hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) seit dem 28.10.2021 eine Starkregengefahrenhinweiskarte für das Land Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.

Mit Hilfe dieser flächendeckenden Karte können Interessierte sich über mögliche Auswirkungen von Starkregenereignissen informieren.

Diese Starkregengefahrenhinweiskarte steht einerseits im Geoportal des Bundes und der Länder zur Verfügung:
https://geoportal.de/Info/tk_04-starkregengefahrenhinweise-nrw

Andererseits ist die Karte im Fachinformationssystem Klimaanpassung des LANUV NRW in der Auswahlleiste links unter dem Punkt „Hochwasserschutz“ zu finden:
http://www.klimaanpassung-karte.nrw.de/

Basierend auf zwei einstündige Starkregenszenarien, einmal mit der räumlich variablen Niederschlagsmenge eines seltenen hundertjährigen Niederschlags (ca. 30 – 70 mm/h, je nach Lage), und eines extremen Starkregens von pauschal 90 mm/h, können nun für jeden Ort in NRW Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten eingesehen werden. Mit Hilfe dieser Inhalte können mögliche Gefährdungen erkannt und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.

In Ergänzung zu der genannten Starkregengefahrenhinweiskarte, die die Folgen der Klimaveränderung spiegelt, wird u.a. das Thema Hochwasserschutz und Starkregen auch in 2022 in den verschiedensten Fachausschüssen der Stadt Warstein und des Kreises Soest behandelt.

Seitens der Stadt Warstein und des Kreises Soest werden weitere Infos zu der Thematik Klimaveränderung und die Möglichkeiten zur Klimaanpassung entsprechend veröffentlicht.

Umwelt- und Naturschutz: Schaffung neuer Lebensräume für Tiere und Insekten

Fast die gesamte Fläche der Stadt Warstein liegt im Naturpark Arnsberger Wald - bereits diese Voraussetzung lässt erahnen, dass Umwelt- und Naturschutz in der Stadt groß geschrieben werden. In den vergangenen Jahren gab es deshalb zahlreiche Maßnahmen, um weitere Lebensräume für Tiere und Insekten zu schaffen und somit die Artenvielfalt zu unterstützen.

Wäster-Renaturierung

Das Gesicht der Wäster zwischen dem Wasserwerk auf dem Stadtwerke-Gelände und dem Bullerteich wird Baubeginn, Foto: Ing.-Büro Kleinsich langfristig erheblich verändern: Im Zuge einer Renaturierungsmaßnahme wird der Bach an einigen Stellen auf fünf bis sechs Meter verbreitert, er wird in Teilen zugänglich gemacht und erhält einen Hochwasserschutz.

Im Juli 2019 erhielt die Stadt Warstein den Förderbescheid des Landes NRW über 1,161 Millionen Euro zur Renaturierung der Wäster im Ortskern Warstein, das entspricht einer Förderung von 90 Prozent der Gesamtsumme der Maßnahme. Am 18. Januar 2020 erfolgte der erste Spatenstich am Fliegenpark. Mit dieser Maßnahme wird sich das Gesicht der Wäster zwischen dem Stadtwerke-Gelände und dem Bullerteich langfristig erheblich verändern. Ziel ist die ökologische Aufwertung der Sohle und der Uferbereiche, die einhergehen wird mit einer Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit. Weiterhin wird der Bach an einigen Stellen auf bis zu sechs Meter verbreitert. Gleichzeitig wird der Ausbau des Hochwasserschutzes vorangetrieben. 

Begleiten Sie uns auf unserer Fotostrecke, die Sie über die Entwicklung der Maßnahme informiert.

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Wäster im Bereich der alten Wehranlage am Josefswäldchen

Neben der Renaturierung der Wäster im Bereich des ehem. Fliegenparks und Kolpinghauses wurde noch ein weiterer Teilabschnitt der Wäster im Bereich der alten Wehranlage "Am Josefswäldchen" ökologisch aufgewertet. Durch Rückbau des Wehrkörpers und Herstellung einer Umgehungsrinne wird die ökologische Durchgängigkeit erzielt.

Lagepläne

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Wäster im Bereich der alten Wehranlage am Josefswäldchen

Pläne und Bestand "Am Josefswäldchen"

Bilder der ehemaligen Wehranlage

Abriss

Herstellung der Ufermauer

Das neue Bachbett

Aktuelle Drohnenaufnahmen von dem Vorher und Nachher der ehem. Wehranlage

Wiederherstellung im Bereich Fliegenpark und Kolpinghaus

Einige Bilder des ehemaligen Fliegenparks und Kolpinghauses:

(Fotos: Ing.-Büro Klein)

Lagepläne

Renaturierung und Umgestaltung der Wäster am Fliegenpark

Pläne Bestand und Planung Feuerwehrgerätehaus

Pläne Bestand und Planung Fliegenpark

1. Fällaktion im Bereich der Maßnahme

2. Uferbefestigung als Ausführung "Natursteinmauer"

3. Uferbefestigung als Ausführung "Gabionenwand"

4. Bilder rund um das ehemalige Pumpenhäuschen

5. Anhebung der Wästersohle

6. Wästeraufweitung

Hier öffnen Sie die Präsentation des mit der Renaturierungsmaßnahme beauftragten Ing.-Büro Klein aus Warstein-Allagen.

Weitere Klima- und Naturschutzmaßnahmen in der Stadt Warstein

Bezaubernde Flussaue im Möhnetal

 

Im Projekt "Möhne Life" wurde der kleine Fluss Möhne auf vielen Kilometern renaturiert.

Das heißt, die Möhne mäandert heute wieder in unzähligen Schleifen durch das Möhnetal, Auwälder und artenreiche bunte Wiesen wurden ebenso angelegt wie Fischtreppen. Bachforellen und Bachneunaugen können beobachtet werden, Eisvogel und Wasseramsel brüten, umgestürzte Bäume werden zum Lebensraum für Wasserinsekten.
Der MöhnetalRadweg führt durch dieses Gebiet und bietet an vielen Stellen die Möglichkeit zur Beobachtung der Artenvielfalt.

Insektenfutter

 

Die Stadt Warstein hat in den letzten drei Jahren mehr als 11.380 Quadratmeter Fläche in insektenfreundliche Blumenwiesen umgewandelt, weitere sollen folgen. Die Blühstreifen wurden mit auf die heimische Insektenwelt abgestimmten Saatmischungen ökologisch aufgewertet.

Förderung und Entwicklung CO2-freier Mobilität

In Zeiten des Klimawandels ist die Förderung und Entwicklung CO2-freier Mobilität von besonderer Bedeutung. Die Stadt Warstein engagiert sich hier durch den Bau und die Qualifizierung von Radwegen und die Verbesserung der Infrastruktur für den Fußverkehr. Die Mitgliedschaft im Netzwerk Mobilität NRW und Mobilitätskonzepte zur Verbesserung von Mobilität in Betrieben und in Schulen und Kindergärten sind weitere Betätigungsfelder.

Zentrale Projekte sind:
Die Seitenbereiche der Hauptstraße/B55 werden so umgebaut, dass sich Radfahrer hier sicher und bequem bewegen können. Das Land NRW unterstützt den Umbau mit einer Förderung.

Die Stadt Warstein baut neue Radwege wie beispielsweise in Belecke entlang der Wester, um die Radinfrastruktur zwischen den Ortsteilen zu optimieren.

In einem Projekt legt die Stadt Warstein den Grundstein zur Verbesserung der Alltagsmobilität im ländlichen Bereich für Pendler- und Individualverkehre.

Viele weitere Projekte befinden sich aktuell in der Planung bzw. Umsetzung. Informieren Sie sich im Maßnahmenplan darüber, was in der Mache ist​​​​​​​.

Mit einem Klick auf den Kartenausschnitt öffnen Sie ein pdf mit einer größeren Darstellung der Karte.

Das Klima schützen durch Energieeinsparung

Ein besonders wirksamer Klimaschutz ist, weniger Energie zu verbrauchen. Dieser Ansatz wird in der Stadt Warstein sowohl von Privatpersonen als auch von der Kommune konsequent verfolgt, wie zwei Beispiele für praxiserprobten Klimaschutz zeigen:

LED-Lampen für die Bilsteinhöhlen

 

Der Bilsteintal e.V. hat die Beleuchtung der überregional bekannten Bilsteinhöhle auf LED-Lampen umgestellt. Das sorgt nicht nur für eine effektvollere Beleuchtung der Stalagmiten, Stalagtiten und anderen Steinformationen, sondern auch für eine erhebliche Energieeinsparung. Möglich gemacht haben diese Investition verschiedene Geldgeber – neben der Stadt Warstein und der NRW-Stiftung stammen Mittel auch aus einem Klimaschutz-Fördertopf, über 10.000 Euro der sechsstelligen Investitionssumme steuert auch der Bilsteintal-Verein bei. 2011 hatte der Bilsteintal e.V. den Betrieb der Höhle, des Wildparks und der Waldwirtschaft im Bilsteintal übernommen - mit großem Erfolg.

 

Neue Heizungsanlage für die Lioba Schule

 

Die Heizungsanlage der Lioba Schule wurde komplett erneuert. Vier kleine Kessel und hocheffektive Pumpen sorgen jetzt über einen komplett neuen Verteiler für eine energieoptimierte Wärmeverteilung im Gebäude. Eine Zonierung der Heizungsstränge sorgt für eine optimale Steuerung der neuen Anlage, um den unterschiedlichen Nutzungen in der Schule gerecht zu werden. Durch diese Investitionen in die neue Technik werden pro Jahr ca. 30 Prozent der Energiekosten eingespart.

 

Stromeinsparung bei der Staßenbeleuchtung

 

Den Stromverbrauch durch Straßenbeleuchtung konnte die Stadt Warstein durch konsequente Sparmaßnahmen seit 2011 auf weniger als die Hälfte reduzieren. Dazu wurde 2011 die Halbnachtschaltung eingeführt, das heißt, zwischen 23 und 4 Uhr wird jede zweite Straßenleuchte abgeschaltet. Im Anschluss daran ließ die Stadt 1.725 Leuchten mit LED-Lampen umrüsten. Damit spart die Stadt Warstein in jedem Jahr 627.485 Kilowattstunden Strom bzw. 251.621 Kilo CO2 (auf der Grundlage des Strommixes 2019, Quelle: Umweltbundesamt). 

 

Viele weitere Maßnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung. Informieren Sie sich in der Maßnahmenliste des "Runden Tisches Klima- und Naturschutz" und des "Arbeitskreises Fahrradfreundliche Stadt Warstein" über den aktuellen Stand.

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