Aktuell produziert die Stadt pro Jahr 209.000 Tonnen Kohlendioxid, allein 50.000 Tonnen davon entstehen durch das Heizen mit Erdgas, Erdöl und Holz in Gebäuden. Mehr als 85 Prozent der Gebäude im Stadtgebiet fallen laut einer Bestandsaufnahme des beauftragten Ingenieurbüros CASD Energy GmbH in die Energieeffizienzklassen D bis H – also Klassen mit einem mittleren (bis D) bis hohen Energieverbrauch. "Hier gibt es also noch viel Potenzial zur Verbesserung, beispielsweise durch energetische Sanierung", so Josefine Wunderlich.
Des Weiteren hat die Potenzialanalyse oberflächennahe Erdwärme als mögliche Wärmequelle identifiziert, die beispielsweise durch Erdwärmesonden erschlossen und über Wärmepumpen genutzt werden kann. Der regenerative Strom hierfür könnte aus Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen stammen, die vor Ort ausreichend vorhanden sind. Weitere Wärmepumpen-Technologien, kleinere, auch schon bestehende, Wärmenetze und vieles mehr, sind mögliche Alternativen. In der Stadt Warstein sind bereits 600 Wärmepumpen und andere Wärmeversorgungsarten mit erneuerbaren Energien erfolgreich im Einsatz. "Die Wärmeplanung macht bereits jetzt deutlich, dass individuelle Lösungen auch weiter eine wesentliche Rolle bei der künftigen Wärmeversorgung spielen werden", meint Thomas Schöne, Bürgermeister der Stadt Warstein. Im nächsten Schritt der Wärmeplanung werden mögliche Wege zu einer Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe bis 2045 erarbeitet.
Weiterführende Informationen zur Wärmeplanung und Hinweise zu Beratungsstellen stellt die Stadt Warstein auf ihrer Internetseite warstein.de/wirtschaft-bauen/klima-naturschutz/kommunale-waermeplanung zur Verfügung. Fragen und Anregungen können gerne an klimamanagement@warstein.de gerichtet werden.
Infobox:
Kommunale Wärmeplanung – was ist das?
Bis zum 30. Juni 2028 muss die Stadt Warstein nach Wärmeplanungsgesetz einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Dieser Plan dient als strategisches Instrument und soll die Planungssicherheit hinsichtlich der künftigen Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet verbessern. Er wird in mehreren Schritten erarbeitet, wobei Bestands- und Potenzialanalyse Schritt 3 und 4 darstellen. Aus den Ergebnissen der Wärmeplanung und ihrer Veröffentlichung resultiert keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer. Sie dient lediglich der frühzeitigen Orientierung für die Betroffenen.