Kommunale Wärmeplanung

Klimaneutrale Wärmeversorgung

Im gesamten Stadtgebiet verursacht die Wärmeversorgung aktuell Emissionen von ca. 49.700 t CO2/a. Das ist knapp ein Viertel unserer gesamten Treibhausgas-Emissionen und damit ein wesentlicher Ansatzpunkt zum Erreichen der Klimaneutralität in der Gemeinde.
Mit unserer ersten kommunalen Wärmeplanung verschaffen wir uns einen Überblick über den bestehenden Wärmebedarf, potentielle, emissionsfreie Wärme-Quellen und erste Ideen, wie wir die Wärmewende bis 2045 schaffen können.
 
Die Wärmeplanung ist dabei ein Prozess in mehreren Schritten, der immer wieder evaluiert, neubewertet und fortgeschrieben wird.

Arbeitsschritte der Wärmeplanung

Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung in der Stadt Warstein

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen die Ergebnisse nach den Arbeitsschritten unserer Planung vorstellen. Sie wird sich nach und nach bis zum Vorliegen des finalen Wärmeplans füllen. Die Schritte 7. bis 9. (Detailplanung, Monitoring sowie Evaluierung, Neubewertung und Fortschreibung der Wärmeplanung) bilden den Übergang bis zum Vorliegen der kommunalen Wärmeplanung 2.0 spätestens nach 5 Jahren.  

Die Bedarfsanalyse bildet den Ist-Stand des Wärmebedarfs im Stadtgebiet ab. Für die Stadt Warstein liegt der jährliche Wärmebedarf bei ca. 303 GWh. Dieser wird noch weitestgehend über fossile Energieträger wie Erdgas (80%) und Heizöl (9%) gedeckt. Im Jahr werden damit etwa 50.000 Tonnen CO2 Äquivalente emittiert, was einem Viertel der gesamten Treibhausgas-Emissionen der Stadt Warstein entspricht.

Treibhausgas-Quellen nach Sektoren

  • Private Haushalte: 37.301 t CO2/a (229 GWh/a)
  • Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: 4.921 t CO2/a (29,6 GWh/a)
  • Industrie: 5.784 t CO2/a (34,6 GWh/a)
  • Kommunale Einrichtungen: 1.693 t CO2/a (10,2 GWh/a)

Gebäudestruktur

  • Ca. 8.360 Wohn- / Nichtwohngebäude
  • > 85% davon Effizienzklasse D bis H

Feuerungsanlagen

  • Installierte Nennwärmeleistung: 357 MW
  • Ca 58% der Wärmeerzeugungsanlagen sind älter als 15 Jahre

Wärmepumpen und Heizstrom

  • Ca. 600 Anlagen
  • Endenergiebedarf: ca. 3,4 GWh/a

Ergebnisse Bedarfsanalyse (Teilbericht)

Aktuell erfolgt eine kartografische Aufbereitung der Daten.

Die Potentialanalyse zeigt auf, in wie weit der Wärmebedarf reduziert werden könnte und welche Heizalternativen es für das Stadtgebiet gibt.

Entwicklung des Raumwärmebedarfs
Durch energetische Sanierung lässt sich der Wärmebedarf der Gebäude deutlich senken. Dadurch können günstigere Wärmeerzeuger mit geringerer Leistung installiert werden und die Energiekosten sinken. Laut Analyse wären für die Stadt Warstein folgende Szenarien zur Einsparung von Wärmeenergie denkbar:

  • 23% durch eine moderate Sanierungsrate (63% des Gebäudebestands bis 2045)
  • 29% durch eine erhöhte Sanierungsrate (76% des Gebäudebestands bis 2045)
  • 35% durch eine hohe Sanierungsrate (94% des Gebäudebestands bis 2045)

Entwicklung des Prozesswärmebedarfs

  • Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen möglicher Rückgang um 11% bis 2045
  • Sektor Industrie möglicher Rückgang um 9% bis 2045

Wasserstoff

  • aktuell kein Potential (Wasserstoffkernnetz, Planungsstand bis 2032)
  • Kraft-Wärme-Kopplung und grüner Wasserstoff/Methan: mögliche individuelle Lösung, keine weitere systemische Betrachtung in der kommunalen Wärmeplanung

Biomasse
Land- und Forstwirtschaft: rd. 86 GWh/a
→ Bestandteil der weiteren Prüfung im Prozess der kommunalen Wärmeplanung / Abstimmung mit Akteuren

Abfallwirtschaft: Verwertung auf Kreisebene → derzeit nicht weiter betrachtet

Oberflächengewässer
im Stadtgebiet keine größeren technisch/wirtschaftlichen Potenziale, evtl. kleine Lösungen (wasserrechtliche Genehmigung vorausgesetzt)

Oberflächennahe Geothermie: rd. 350 GWh/a → v.a. Erdwärmesonden

Abwasser → Möglichkeiten für dezentrale Anwendungen

  • Kläranlagen rd. 15,6 GWh/a
  • Kanalnetz rd. 6,4 GWh/a
  • Direkteinleitung rd. 11 GWh/a 

→ evtl. Bestandteil der weiteren Prüfung im Prozess der kommunalen Wärmeplanung / Abstimmung mit Akteuren

Solarthermie: rd. 9 GWh/a auf Dachflächen
 

Wärmespeicher
evtl. für dezentrale Objektnetze bzw. bestehendes Nahwärmenetz Suttrop relevant

Wärmepumpen 
Geothermie- > Luft-Wasser- / Luft-Luft-Anwendung

Regenerative Stromerzeugungen

  • Wind rd. 400 MW
  • Freiflächen-PV rd. 99 MWp
  • Dach-PV rd. 150 MWp
  • KWK-Anlagen bei Verwertung der Biomasse-Potenziale: offen

Ergebnisse Potentialanalyse (Teilbericht)

Aktuell erfolgt eine kartografische Aufbereitung der Daten.
 

in Bearbeitung

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Hinweis

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Instrument, das die Planungssicherheit hinsichtlich der Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet verbessern soll. Aus deren Ergebnissen und ihrer Veröffentlichung resultiert ausdrücklich keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer. Sie dient lediglich der frühzeitigen Orientierung für die Betroffenen. Die Ergebnisse können somit eine Unterstützung bieten, eine Entscheidung zu treffen, und gegebenenfalls Förderprogramme für energetische Sanierungsmaßnahmen sowie Heizungswechsel zu nutzen. (BMWSB)

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