Pressemeldung

Schwarze Null bei Liquiditätskrediten - Stadt Warstein hat den letzten „Dispo-Kredit“ abgelöst

Zum ersten Mal seit 1996 ist die Stadt Warstein frei von Liquiditätskrediten. „Wir haben gestern den letzten Liquiditätskredit abgelöst, in diesem städtischen Konto steht jetzt nach fast 30 Jahren roter Zahlen erstmals wieder eine schwarze Null“, freut sich Stefan Redder, 1. Beigeordneter und Stadtkämmerer.

Liquiditätskredite sind vergleichbar mit dem "Dispo-Kredit" für Privatpersonen. Den letzten "echten" Nullbestand bei den Liquiditätskrediten konnte die Stadt Warstein 1996 verbuchen. 2002 gab es noch einmal einen Nullbestand, weil die Stadt ihr Abwassernetz an die Stadtwerke "verkaufte", wodurch sie Kredite ablösen konnte – doch das war ein Einmaleffekt. In der Eröffnungsbilanz des Jahres 2008 standen Liquiditätskredite in Höhe von 23,6 Millionen Euro. Im Laufe des Jahres 2015 beliefen sie sich sogar auf 25,5 Millionen Euro.

Stefan Redder erwartete also 2015, als er sein Amt als Kämmerer der Stadt Warstein übernahm, keine leichte Aufgabe. "Die Entwicklung der städtischen Finanzen wird in hohem Maße durch das Gewerbesteueraufkommen beeinflusst, da hat ein Kämmerer wenig Handlungsspielraum", so Stefan Redder. Trotzdem sind nach zehn Jahren strikter Haushaltsdisziplin und umsichtiger Planungen die Liquiditätskredite getilgt – und das trotz umfangreicher Baumaßnahmen der Stadt. "Die Bewilligung von Fördergeldern in Millionenhöhe hat uns dabei auch sehr geholfen", betont der Stadtkämmerer.

Ab 2021 ergab sich die Situation, dass es für Kredite Zinserträge für die Stadt gab, erinnert sich Henrik Schomaker, Leiter des Sachgebietes Stadtkasse: "Mittlerweile hat sich die Situation dahingehend geändert, dass wieder Zinsbelastungen für Kredite zu erwarten sind. Wenn also die Zinsen wieder steigen, sind Liquiditätskredite eine tickende Zeitbombe für unseren städtischen Haushalt."

 Auch die Investitionskredite liegen zum Jahresende voraussichtlich bei 2,7 Millionen Euro, wodurch die Stadt Warstein aktuell auf der Schuldenseite sehr solide dasteht. Doch Stefan Redder mahnt sogleich zur Vorsicht: "Alle Prognosen gehen davon aus, dass die Belastungen für kommunale Haushalte weiter steigen werden, beispielsweise durch die stetig steigende Kreisumlage oder auch durch hohe Kosten für die Jugendhilfe. Hier arbeiten wir stetig daran nicht erneut in die Haushaltssicherung zu rutschen."

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Schwarze Null bei Liquiditätskrediten
(v.L.) Henrik Schomaker, Leiter der Stadtkasse und Stefan Redder, 1. Beigeordneter und Stadtkämmerer
Stadt Warstein hat den letzten „Dispo-Kredit“ abgelöst
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