Das Monitoring führt die Mestermann Landschaftsplanung GmbH & Co. KG mit Sitz im Warsteiner Ortsteil Hirschberg im Auftrag der Steinindustrie durch. Gemeinsam mit Michael Wittenborg, Diplom-Geograf mit Schwerpunkt Landschaftsökologie aus Hamm, beobachtet Bertram Mestermann, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur, die Entwicklungen auf den Flächen.
"Wir erfassen systematisch, welche Arten sich ansiedeln und wie sie auf unterschiedliche Pflege reagieren", erklärt Mestermann. "Die Ergebnisse bilden die Grundlage, um künftige Folgenutzungen gezielt zu gestalten."
Im Steinbruch "Morgensonne, Kupferkuhle" (Heidelberg Materials AG) werden die Auswirkungen einer Ziegenbeweidung dokumentiert, während im Steinbruch "Hillenberg" (WESTKALK Vereinigte Warsteiner Kalksteinindustrie GmbH & Co. KG) die Vegetationsentwicklung auf einem neuartigen dreistufigen Deckschichtenaufbau untersucht wird. Beide Flächen, die jeweils eine Fläche von etwa einem Hektar umfassen, dienen als Testfelder für verschiedene Maßnahmen des Folgenutzungskonzepts. Das Monitoring wird fortlaufend durchgeführt und liefert wichtige Daten für die fachliche Auswertung sowie die Weiterentwicklung der Rekultivierungsmaßnahmen.
"Es ist erfreulich, dass das gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitete Folgenutzungskonzept jetzt mit dem vegetationskundlichen Monitoring umgesetzt wird", sagt Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen, Wohnen der Stadt Warstein. "Für uns als BUND-Ortsgruppe ist es bedeutend, dass unsere Vorschläge nun in die Praxis gelangen und die Entwicklung der Flächen fachlich begleitet wird. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Biodiversität und trägt dazu bei, nachhaltige Lebensräume zu schaffen, die sowohl Flora als auch Fauna unterstützen", betont Alfons Knop, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Lörmecketal.
Geschäftsführerin der Firma WESTKALK, Verena Adler, erklärt: "Mit der Herrichtung der Startflächen gehen die Steinabbauunternehmen bewusst über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Auf unserer Startfläche entstehen dadurch Mehrkosten in einem hohen fünfstelligen Bereich. Auf diese Weise tragen wir aktiv zur Förderung nachhaltiger Strukturen im Natur- und Artenschutz bei und sammeln zugleich wertvolle Erfahrungen für das zukünftige Bodenmanagement."
BU: Vegetationsaufnahme auf der Startfläche im Steinbruch "Morgensonne, Kupferkuhle"
Foto: Mestermann Landschaftsplanung GmbH & Co. KG